Craxi

Crạxi,

 

Benedetto (Bettino), italienischer Politiker, * Mailand 24. 2. 1934, ✝ Hammamat (Tunesien) 19. 1. 2000; studierte Geschichte, schloss sich früh den Sozialisten an und übernahm hauptamtlich Funktionen im »Partito Socialista Italiano« (PSI); dabei wurde er sehr stark von P. Nenni gefördert. 1976 zum Generalsekretär des PSI gewählt, konnte er das politische Gewicht seiner Partei zwischen Christlichen Demokraten und Kommunisten steigern. 1980 setzte er gegen starke innenparteiliche Widerstände die Beteiligung des PSI an der Regierung durch. An der Spitze einer Fünfparteienkoalition war Craxi 1983-87 der erste sozialistische Ministerpräsident Italiens. Nach den Parlamentswahlen im April 1992 hatte er keine Regierungsämter mehr inne. Im Laufe der Enthüllungen des Mailänder Bestechungsskandals und der daraus folgenden Staatskrise geriet auch Craxi in Verdacht und wurde unter Anklage gestellt. Im Februar 1993 trat er von seinem Amt als Generalsekretär des PSI zurück. Im Mai 1994 verließ er Italien und lebte seitdem in Tunesien. In Abwesenheit wurde er im Juli und im Dezember 1994 zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Das seit 1996 rechtskräftige Urteil wurde 1999 wegen Verjährung aufgehoben.